Planungsstatus Deiche Meisse
Wir sind in den letzten Tagen immer wieder auf den Planungsstatus für die Meisse-Deiche angesprochen worden. Hier hat sich an unserer bereits 2017 vorgelegten Planung nichts geändert. Die Maßnahme beinhaltet im Wesentlichen einen Damm mit Pumpen in der Meisse etwas südlich der KFZ-Brücke Höhe Schöpfwerk.
Im Bauwerk befindet sich ein freier Durchlass für die Meisse, der fischfreundlich ist und nur im Hochwasserfall geschlossen werden muss. Die Bodenuntersuchungen wurden im Herbst 2023 positiv abgeschlossen. Es ist eine einfache, kostengünstige Bauweise möglich.
Dazu kommen einige Wälle östlich des Safariparks. Alles in allem ein überschaubares Projekt, das in weniger als 3 Jahren zu moderatem Kosten und Landschaftsverbrauch durchführbar ist. Um es klar zu sagen: Dieses kombinierte Sperr- und Schöpfwerk hätte die Wassermassen der Meisse im Dez. 2023 frühzeitig so niedrig gehalten, dass keine signifikanten Schäden im Serengeti-Park hätten beklagt werden müssen.
Es ist zu erwähnen, dass nur im Falle eines Hochwassers der Pumpenantrieb zu Betriebskosten führt, da ansonsten die Meisse frei durchläuft. Diese Betriebskosten wären – genauso wie beim jetzigen Schöpfwerk – vom Unterhaltungsverband zu tragen. Hierin sind u.a. die Gemeinden Hodenhagen, Eickeloh, Hademstorf, Essel, Walsrode (u.a.) beitragspflichtig (somit alle Anwohner) sowie die von trockenen Feldern profitierenden Landwirte.
Demgegenüber haben wir eine Alternative untersucht. Diese sieht vor, die Meisse-Deiche ab Schöpfwerk komplett zu erneuern und nach Osten in Richtung Autobahn zu verlängern. Auf einer Strecke von etwa 4,5 km ist der Deich (zum Teil beidseitig) aufwändig zu erneuern. Dieses beinhaltet deutlich höhere Deiche, die Anlage eines betonierten Deichverteidigungs-Wegs (ähnlich der Ausführung der Aller-Deiche) sowie dem Bau entsprechender Zuwegungen, die für Schwerlastverkehr ausgelegt sind. Diese Variante bewirkt aufgrund ihrer räumlichen Ausdehnung (18 ha) einen erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft, und ist mit unabsehbaren Kosten- und Terminrisiken verbunden. In Zeiten sich schnell ändernder klimatischer Bedingungen mit unbestreitbar feuchteren Wintern und Starkregenereignissen haben wir für diese Variante weder Zeit noch Geld.
Dr. Christoph Wasserfuhr
Verbandsvorsteher
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